Das Flüstern der Verstoßenen

Genre: Low Fantasy
Anlehnungen an: Steampunk
Setting: Eigenständige Welt mit keinerlei real-historischen Hintergrund
Hauptthemen: Fremdenfeindlichkeit, Terrorismus, Rassismus, Schuld
Zielgruppe: Ü18. Enthält explizite Sexszenen und Gewalt

Aktuell: In Arbeit | Geplanter Umfang: ~450 Seiten pro Band | Status: Plot: 90% | Text: 50%

Charaktere (tbc): Ashinari

Pitch:

Über der in weißem Fels gehauenen Wüstenstadt Azhantalya regnet es feinste Eiskristalle, deren Schmelzwasser ätzend ist. In den Tavernen gefriert selbst der Wein und Perltaucher finden in der Bucht nahe zerklüfteter Felsen Sternchen aus Eis, die ihre Haut bei Berührung veröden. Sind die Vorkommnisse Vorbote eines Aufbegehrens versteckter Magier, deren finsteres Wirken man bereits seit Urzeit Herr zu werden versuchte, indem man sie jagte und in Ketten warf? Sind unentdeckte Magier unter der Stadtbevölkerung, trinken abends Dattelschnaps mit dir, schütteln dir lächelnd die Hand, nur um dir wenig später einen Dolch in den Rücken rammen zu können?
Zrasiras ist einer dieser magisch Begabten, als Neugeborener einst in den Weiten der Wüste ausgesetzt. Neben aufkeimendem Misstrauen und Furcht innerhalb der Bevölkerung fällt es ihm zunehmend schwer, seine Tarnung aufrecht zu erhalten. Dabei hat er mit den magischen Terroristen nichts zu tun und will er eigentlich nur eines: Ein ganz normales Leben mit seiner schwangeren Verlobten führen. Doch sein bislang beschauliches Dasein ist nicht das einzige, was bald auf des Messers Schneide steht.
Hinter gläsernen, bunt geschmückten Fassaden, malerischen Dünen und strahlenden Palästen versteckt sich die hässliche Fratze einer korrupten, grausamen Gesellschaft.

Mein Interesse am Stoff: Nach dem großen Krieg ist vor dem großen Krieg. Die einst Unterworfenen begehren auf, kleine Splittergruppen bildet sich; Misstrauen, Fremdenfeindlichkeit und Vorurteile regieren die Welt, bedrohen nicht nur ganze Ländereien, Gruppierungen und Völker, sondern auch den kleinen Mann.

Das, was sich auch in unserer realen Welt zeigt, spiegle ich in diesem abstrakten Setting und akzentuiere es. Jeder einzelne Charakter folgt seiner eigenen Moral und Weltanschauung, niemand ist im Kern „böse“ oder „gut“. Hier versuche ich, eine faszinierende Welt zu kreieren, in der nicht nur ethische Fragen nach dem „Richtig“ oder „Falsch“ eine Rolle spielen, sondern auch Geschichten gewoben werden, die erzählenswert sind.

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Prolog:

Die Spuren, die sie im Wüstensand hinterlassen hatten, waren längst verweht. Verborgen hinter endlosen Dünen, im Schutz der undenkbaren Ferne, waren sie allein. Niemand hörte die Schreie, das Aufbegehren gegen die Schmerzen einer werdenden Mutter. Schweiß und Blut sickerten in den durstigen Sand.
Neues Leben wird unter Schmerzen geboren und doch sind es offene Arme, die es empfangen, ein glückliches Lächeln, das die Wärme des Augenblickes widerspiegelt.
Doch nicht dieses Mal.
Was ist es?“ Angst lag in ihrer Stimme, als sie die Hände nach dem schreienden Bündel ausstreckte.
Ein Junge, Achma. Es ist ein Junge.“ Die Amme wiegte das Kind, trat langsam in den Schein der Öllampe und begegnete dem Blick der Mutter ernst.
Nein. Was ist es? Gib ihn mir.“ Achma versuchte, sich aufzurichten, doch ihr fehlte die Kraft.
Die Amme sah schweigend auf sie herab. Kummer? Mitleid? Die Falten in der Stirn waren tief. Reglos verharrte sie mit dem Jungen im Arm.
„Gib ihn mir!“, forderte Achma mit Nachdruck, die Hand nach ihrem Sohn ausgestreckt.
Doch sie brauchte ihn nicht in den Armen spüren, nicht bang an seinem Herzen horchen. Der Blick der Amme reichte, um zu wissen, was er war.
Nicht der Sohn ihres Ehemannes. Sondern die Frucht einer verbotenen Liebschaft gezeichnet vom Fluch magischen Blutes, das in seinen Adern floss und ihn zu einem Sklaven machen würde. Eine Kreatur mit flammenden Augen, die zu gebären alleine Achma die Freiheit kostete. Würde man davon erfahren.

„Wir lassen ihn hier.“ Achma ertrug den Anblick des Kindes nicht mehr, dessen güldene Augen sich in ihre Seele brannten. Ihre eigene Stimme klang fremd in ihren Ohren. „Der Sand wird ihn und unsere Spuren verschlucken.“
„So sei es.“
Achma sah der Amme nach, bis ihre weißen Schleier hinter der Düne verschwunden waren.
Das Kind konnte ihr dankbar sein.