Ashinari – eine Figur wie aus Knete

Ashinari ist einer meiner vier POV-Charaktere, zu Beginn die wichtigste Person für meinen Protagonisten – und die Figur, die ich seit Geburt des Skripts am häufigsten und gravierendsten umgeändert habe. Bei der allerersten Plotversion, als „Das Flüstern der Verstoßenen“ noch „Feuertaufe“ hieß, war sie weiß, rothaarig und wesentlich fröhlicher, aber auch naiver als sie es jetzt ist. Und das, obwohl sie im Kern die gleiche Person geblieben ist. Und da ich es immer interessant finde, mit welchen Protas die anderen ihre Projekte so bestücken, stelle ich sie einfach mal vor!

Kurzprofil

Name: Ashinari Shina’Na | Alter: 22 | Beruf: Glasweberin | Familienstand: Verlobt

Jemand, die die Bedürfnisse Hilfsbedürftiger über die eigenen stellt | für ihr Alter recht abgeklärt ist | mit den Magischen sympathisiert | ihren Willen durchsetzt | immer wieder aufsteht.

Ausgangslage: Schwanger und somit Dank ihrer Kultur  automatisch mit dem Vater des Kindes verlobt, den sie glücklicherweise auch liebt. Träumt trotz der Fähigkeiten ihres Verlobten von einer glücklichen Zukunft – und wird herbe enttäuscht.

Im Wandel der Zeit

In „Feuertaufe“ sollte der Plot nicht in dem Wüstenland Saëni starten, sondern in dem „europäisch-mittelalterlich“-geprägten Basha-If; bis auf meinen Protagonisten waren dort alle anderen Figuren weiß. Im Zuge der Umstellung – mir gefielen einige viele Dinge nicht mehr – wurde das Umfeld meines Protagonisten kurzerhand komplett umgekrempelt. Seine Verlobte Ashinari und sein bester Freund Kazhanas sind die einzigen Figuren, die im Plotplan bleiben durften. Da mir die Hautfarben meiner Charaktere recht egal ist – wenn sie nicht gerade plotrelevant sind – sind sie dem Setting entsprechend dezent dunkler geworden. Sie bekamen leicht angepasste Berufe und ein Charakter-Feintuning.

Ich finde es immer ziemlich spannend, wie sich Charaktere im Laufe des Schreibens selbst dann verändern können, wenn man zu beginn ein recht festes Bild von ihnen im Kopf hatte. Plötzliche Eingebungen, Inspirationen von außen oder vielleicht auch Dinge, die ein umgeänderter Plot erfordern – all das kann Einwirkungen auf die Figur haben. Gerade zu Beginn der Geschichte bin ich da sehr flexibel. Manchmal merkt man schließlich erst bei der Realisierung, ob das, was man sich da ausgeheckt hat, überhaupt funktioniert. So hat sich Ashinari, die in der ersten Version nur eine sehr kleine Nebenrolle einnehmen sollte, mittlerweile zu einem zentralen Charakter gemausert, der später die Geschichte mitprägen soll.

Zuletzt umgeändert habe ich sie erst heute. Aber ehrlich, ich habe langsam keine Lust mehr auf Plotänderungen. Nein, jetzt bin ich fertig! Der Plot ist gut und aus!

Gezeichnet habe ich sie auch bereits ein paar Mal, doch auch da gibt es nicht nur eine Version. Mit jedem Schritt, den sich der Charakter in meinem Kopf weiter entwickelt hat, hat sich auch das visuelle Bild, das ich von ihr habe, ein wenig gewandelt. Das hier müsste nun endlich die finale Version sein:

ashinari7

 

22 Kommentare

      1. Im Kopf? Ui, so Leute gibts noch? ^^
        Ich dachte, heut haben alle Romanautoren so tolle Schreibprogramme, die gleich eine ganze Personenkartei angeschlossen haben ^^

        Ich war ja eher im Team Zettelchaos, zumindest früher. Seit es bei mir keine Romane mehr gibt, läuft wieder alles in geordneten Bahnen. Für Kurzgeschichten lohnt sich der Papierkrieg meist nicht :)

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        1. Nö, sowas finde ich doof, nutze ich nicht. Habe insgesamt drei Notizbücher für verschiedene Dinge (Wörterbuch. Charakterbuch und Notizen) und eine kleine Mappe für ausgedruckte Dinge. Das meiste habe ich aber wirklich im Kopf, viel schreibe ich nicht rein. 0:)

          Für KGs würde ich mir zumindest ein Notizbüchlein anschaffen für spontane Ideen!

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          1. So ein Notizbüchlein für spontane Ideen existiert sogar, nur hab ich es immer dann, wenn ich Ideen habe, nicht zur Hand – umgekehrt, wenn ich es überallhin mitschleppe, dann hab ich irgendwie keine Ideen. Scheint wohl verflucht zu sein, das Ding … ^^

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  1. Hübsch! Du wirst immer besser im Zeichnen. Irgendwie hab ich grad keine Inspiration und Muße für das Graphiktablet. Ich sehe morgens bis abends nur noch Gleichungen und Zahlen xD

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  2. Danke für den Einblick, Guddy! :)

    Ich find deine Namen sehr gut und passend, nach allem, was du so bisher zum Setting geschrieben hast. Wie machst du das? *neidisch bin* Ich hab immer das Gefühl, meine Namen sind zu 0815…

    Und was ist ne Glasweberin? *dumschau*

    PS: Zahlen und Gleichungen sind toll! Mathe rulez! :P

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      1. Coole Idee! :)

        Mann, ich bin echt neugierig auf deine Geschichte, das klingt richtig gut! Betaleser brauchst du nicht zufällig noch welche, oder? *pfeif*

        Doch doch, die passen echt gut zum Setting! :)

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          1. Ich zitiere Howard Wolowitz: „PMS, wir können die ganze Nacht!“ ;)
            Nee, aber so neugierig ich bin, ich würde mich vermutlich aufs Lesen beschränken, wobei ich das schon einmal für ne Freundin gemacht hatte. War so gut, dass ich das bis 4 Uhr morgens gelesen und annotiert hab, in einem Rutsch. XD
            Aber falls du mal Not an der Frau hat, ich würde einspringen. ;)

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  3. Ich wünschte, ich könnte so zeichnen!
    Das ist wirklich klasse geworden und macht sehr neugierig.

    Ich frage mich manchmal, ob es „richtigen“, also bereits veröffentlichten Autoren auch so geht, dass sie immer wieder große oder kleine Dinge an ihren Geschichten ändern bis sie dann endlich passen. Oder haben sie von Anfang an die endgültige Version im Kopf?
    Für mich ist dieses Rumspielen und Settings verändern ein sehr großer Reiz am Schreiben. Das ist fast ein wenig so wie früher als ich (ca. 8 Jahre) mit meiner besten Freundin Barbies gespielt habe. Wir saßen da und dachten uns die Geschichten der Puppen aus und während meine Freundin von damals inzwischen Rechtsanwaltsgehilfin ist (oder wie sich das heute nennt) und sich nur noch um die Kinder, das Haus und den nächsten Jahresurlaub kümmert, spiel ich irgendwie noch mit meinen Barbies… jedenfalls gedanklich :-)
    Ich glaube, ich habe das bessere Los gezogen, oder?

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    1. Ha, ja, stimmt! Bei mir waren das dann zwar keine Barbies, sondern Ponys, aber das ändert ja an dem Fakt an sich nichts! :D
      Da hast du definitiv das spannendere Los gezogen! Logisch.

      Ich kann mir nicht vorstellen, dass „richtige“ Autoren tatsächlich alles bereits am Anfang fertig haben. Ein wenig Spielraum macht doch auch, wie du sagtest, den Reiz aus? Und wenn eine Geschichte direkt von Seite 1 an zu 100% feststehen würde… meh. ;)

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          1. Ich glaube „Mein kleines Pony“ war nach meiner Zeit :-)
            Lass uns einfach nicht weiter drüber reden … irgendwie habe ich jetzt Zombie-Ponys im Kopf

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  4. Wow, die Zeichnung ist der Hammer! *____*
    Sieht so aus, als würde es sich um einen sehr spannenden Charakter handeln.
    Ich finde es immer wieder erstaunlich, die Unterschiede zur ersten geplanten Version zu sehen und dann zur aktuellen … Bzgl. Plot und Charas kann sich da soooo viel ändern. Das ist wirklich eine der besten (wenn nicht die beste?) Eigenschaften, die das Schreiben so besonders macht :)

    PS: Ich habe jetzt endlich mal Zeit, mich durch deinen Schreibblog zu lesen :) Finde ich super, dass du einen hast! Deine Geschichte klingt echt cool, auch wenn mir das Genre vom Namen her zunächst unbekannt war. Und Danke fürs Erinnern an Radio Hyrule ^^ Da habe ich ewig nicht mehr reingehört, werde ich aber jetzt vermehrt wieder tun.

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